Hospitation in der Planergemeinschaft

Archiv der Planergemeinschaft

Die Planergemeinschaft bekommt für einige Wochen Unterstützung: Kathrin Meißner – Doktorandin, Planungshistorikerin und Stadtforscherin am Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung – wird in den kommenden Wochen aus dem akademischen Kontext der Planungsgeschichte das Büro begleiten. Ziel der Hospitation ist, aus einem planungsfernen Hintergrund, die praktische Arbeit von Planerinnen und Planern zu verstehen und Rückschlüsse aus dem heutigen Kontext zur Rolle und zum Selbstverständnis von Planerinnen und Planern am Entstehungs- und Umsetzungsprozess von Stadtplanung auf historische Umstände zu ziehen.

Der Wandel öffentlicher Kommunikation von und über Planungsprozesse im Berliner Kontext des 20. Jahrhunderts bildet im aktuellen Forschungsprojekt von Kathrin einen zentralen Aspekt, besonders unter dem Einsatz visueller Mittel im Austausch- und Verständigungsprozess zwischen Planungsinstanzen und Öffentlichkeit. Denn die generelle Annahme, Visualisierungen trügen zur Vereinfachung komplexer und abstrakter Zusammenhänge bei, muss im stadtplanerischen Kontext hinterfragt werden. Gerade im Hinblick auf die gegenwärtige Entwicklung zu Verständnis und Methoden von Stadtplanung – nach dem Motto „Planung ist Kommunikation“ – erscheint die Frage nach historischen Bezügen interessant. Denn seit der Etablierung der Stadtplanung als wissenschaftliche und eigenständige Profession im frühen 20. Jahrhundert nahmen Visualisierungen als Instrument der Kommunikation stadtplanerischer Ideen eine bedeutende Rolle ein.

Sowohl durch Gespräche mit langjährigen und erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Planergemeinschaft als auch durch die Recherche im Büro-eigenen Projektarchiv, welches bis in die 1970er Jahre zurückreicht, sollen Beispiele aus der vergangenen und gegenwärtigen Planungspraxis reflektiert und in einen theoretischen Kontext eingeordnet werden.

Die Erkenntnisse der Hospitation werden Eingang finden in das aktuelle Forschungsvorhaben und in Teilen auch in der Dissertation aufgegriffen werden.